Der Solar Decathlon präsentiert vom 10. - 26. Juni 2022 in Wuppertal technische, architektonische und soziale Lösungen für klimafreundliches Bauen und Leben in den europäischen Städten von morgen. Zentrales Element der Veranstaltung sind 18 innovative und nachhaltige Häuser, die von den internationalen Teams auf dem Solar Campus gebaut werden. Das interdisziplinäre Team „levelup“ von der Technischen Hochschule Rosenheim beschäftigte sich mit der Sanierung und Aufstockung eines Bestandsgebäudes im Nürnberger Stadtteil Ludwigsfeld. Dieser Gebäudetypus ist repräsentativ für den Bestand aus den 1950er bis 1970er Jahren – sanierungsbedürftig, mit hohem Energieverbrauch, durch eine solide Tragwerksstruktur aber gut geeignet für eine nachhaltige Aufstockung. Die in Holzleichtbauweise vorgefertigten und standardisierten Module verwenden besonders schlanke, leichte und hochwärmedämmende Vakuumverglasungen von Fineo.
Der Projektname „levelup“ ist Programm, denn er steht für eine modulare, flexible und nachhaltige Aufstockung eines Bestandsgebäudes, adaptierbar auf einen Großteil entsprechender Bauten aus den 1950er bis 1970er Jahren. Dem Bauen im Bestand kommt im Zuge der notwendigen ökologischen Transformation eine wichtige Rolle zu, allein schon für einen nachhaltigen Umgang mit knapper werden Ressourcen. Aber auch, weil schon zur Mitte des laufenden Jahrhunderts fast 70 Prozent der Welt-bevölkerung in Städten wohnen wird und diese damit einen großen Teil der Treibhausgasemissionen verantworten. Wie nachhaltig Städte werden, bemisst sich auch an der energetischen Ertüchtigung und Aufstockung des Wohnraumes im Bestand. Nachhaltige Konzepte müssen berücksichtigen, dass Städte schon jetzt in besonderem Maße vom Klimawandel betroffen sind, durch Hitzestress, den steigenden Meeresspiegel und vermehrte Extremwetterereignisse. Das Projekt „levelup“ wird diesem Anspruch durch eine nachhaltige Aufstockung im Bestand gerecht und präsentiert den Gebäudeaufbau im Juni in Wuppertal einem interessierten Publikum.
Modular, leicht, ökologisch
Wer nachhaltig bauen möchte, sollte digital denken, modular, seriell und unter Nutzung ökologischer Baustoffe. So hat es auch Team „levelup“ gehalten: Vorgefertigte Module für Küche, Bad und Treppenkern in standardisierten Größen vereinfachen die Transporte, verkürzen die Bauzeit und reduzieren die Baukosten. Die Grundrisse bleiben durch eine variable Kombination von Räumen und Gemeinschaftsflächen trotzdem flexibel anpassbar. Die hofseitige Tragkonstruktion verbindet Bestandsgebäude und Aufstockung. Die Stahlstruktur mit Aufzügen und Laubengängen gewährleistet die barrierefreie Erschließung der Obergeschosse und ermöglicht den Anbau von Balkonen. Straßenseitig prägt ab dem ersten Obergeschoss gebäudeintegrierte Photovoltaik das Erscheinungsbild, sorgt für Strom über ein Fassadenheizsystem auch für die Grundtemperierung des Gebäudes. Der im Winter zusätzlich benötigte Heizbedarf wird über das örtliche Fernwärmenetz abgedeckt. PV-Module wurden auch auf den Dachflächen installiert, wo sie Strom, Wärme und Kälte erzeugen. Halbtransparente PV-Module auf dem Dach des Gewächshauses ermöglichen eine Doppelnutzung. Bei den wärmedämmenden Verglasungen des Gebäudes entschied sich das Team für „Fineo“-Vakuumglas. Die leichten Verglasungen sind etwa so schlank wie ein Smartphone (ab 6 mm), dämmen jedoch so gut wie eine moderne Dreifach-Verglasung und erhöhen den Schallschutz, die Tageslichttransmission und die solaren Energiegewinne. Anders als herkömmliche Vakuumgläser besitzt Fineo weder eine Evakuierungsöffnung noch Dichtungen. Wartungen oder das sporadische Wiederherstellen des Vakuums entfallen – die technischen Werte bleiben dauerhaft konstant, so lange das Glas nicht zerbricht. In Kombination aller Maßnahmen erreicht Projekt „levelup“ den Plusenergiestandard.
Nachhaltige Lösungen für die Städte der Zukunft
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, © Fineo