Köstlich! Frisch gemixte Drinks schmecken immer und sind die Partyattraktion schlechthin. Ob auf Konzerten, Festivals, Partys oder in Diskotheken – eine kühle bunte Erfrischung, mit und ohne Alkohol, macht auch optisch einiges her. Das Mixen dagegen ist meist eine knifflige und aufwendige Angelegenheit, beansprucht viel Zeit und kann teuer werden. Jetzt übernimmt eine Cocktailmaschine das aufwendige Prozedere und mischt alle gängigen Drinks in wenigen Sekunden von ganz alleine.
Innovationsgeber für den praktischen Self Service Automaten von coolen Drinks sind die Hochschule Karlsruhe für Angewandte Wissenschaften gemeinsam mit dem Team der Designabteilung der Firma RASTAL in Höhr-Grenzhausen. Das Familienunternehmen mit einer über 100-jährigen Geschichte steht für individuelles Glasdesign in der Getränkeindustrie von morgen und ist offen für digitale Projekte. Das jüngst entwickelte RASTAL Smartglass®-Konzept mit RFID-Technologie (radio-frequency identification) ist ebenfalls Bestandteil der ersten IoT-Cocktailmaschine (Internet of Things), die unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Walter entstand. Mittels eines gedruckten RFID-Transponders, der sich am Boden der Trinkgläser befindet, lassen sich beliebige Mixturen einfach programmieren und speichern, sodass alle gängigen Cocktails ohne viel Aufwand in nur wenigen Sekunden vollautomatisiert gemischt werden. „Die Gläser von Rastal mit RFID ermöglichen eine sehr anschauliche Anwendung für das Internet der Dinge. Die Informationen liegen im Glas und entkoppeln die einzelnen Prozesse wie das Wählen, Zahlen, Mischen, Wiegen und Verteilen. Hierdurch produzieren wir über 300 Cocktails pro Stunde“, berichtet Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Walter. Weit über 15 Jahre hat die Entwicklungsarbeit der Maschine an der Hochschule Karlsruhe benötigt und wurde bereits auf mehreren Events erfolgreich eingesetzt werden. Der Verleih oder Verkauf der Maschine für Events und Veranstaltungen ist über den Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Walter möglich.
Das RASTAL Smartglass®-Konzept
Das smarte Glaskonzept von RASTAL, ausgezeichnet mit dem GERMAN INNOVATION AWARD in Gold, basiert auf der digitalen Designentwicklung einer speziellen NFC-Technologie von smart-TEC aus Oberhaching bei München. Die Eigenschaften eines speziellen NFC/RFID Labels wurden passgenau an die Anforderungen von RASTAL und die der Getränkebranche optimiert. Größe, Aufdruck, Material, Form und Frequenzbereich sind so abgestimmt, dass der NFC/RFID-Transponder und das Glas in Kombination beste Ergebnisse liefern. Die gewünschte Marken-Dekorationen wird über das zum Patent angemeldete Rastal Smartprint®-Verfahren zur weltweit einzigartigen, permanenten und digitalen NFC/RFID-Kennzeichnung von Trinkgläsern, Flaschen und Laborgefäßen aller Art zusammen mit der NFC-Technologie elegant und flexibel auf das Glas gedruckt. Erstmalig ist eine innovative Echtzeit-Vernetzung von Konsumenten, Gastronomie und Getränkeindustrie möglich. „Mit dem innovativen RASTAL Smartglass®-Konzept bieten sich komplett neue Ansätze in der Kundenansprache und -interaktion auf allen Ebenen - von digitaler Pfandführung für Mehrwegsysteme über kontrollierte Selbstbedienungs- und bargeldlose Bezahllösungen bis hin zur Echtzeit-Füllstandsmessung oder diversen Aktion“, beschreibt Raymond Sahm-Rastal, Geschäftsführender Gesellschafter, die neuen Chancen. In der Zukunft sieht das Unternehmen viele weitere digitale Projekte und zukunftsweisendes Glasdesign auf Basis von NFC/RFID-Technologie.
Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Walter, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft
Die Hochschule Karlsruhe ist mit ca. 8.200 Studierenden eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Prof. Jürgen Walter wurde zum 1. September 1992 in den Fachbereich Feinwerktechnik für die Fachgebiete Informationstechnik und Mikrocomputertechnik berufen. 1955 in Mosbach geboren, legte Jürgen Walter 1975 das Abitur ab. Bereits 12 Monate später beendete er die Grundausbildung Elektronik und schloss eine Lehre als Elektroinstallateur mit der Gesellenprüfung ab. Danach studierte er Kirchenmusik in Heidelberg und begann zwei Semester später dazu parallel das Studium der Elektrotechnik an der Universität Karlsruhe. Ab Frühjahr 1984 arbeitete Herr Walter als Entwicklungsingenieur in der systemtechnischen Entwicklung der Siemens AG. Das wesentliche Arbeitsgebiet neben der Lehre ist das Internet. 1996 wurde ihm der Lehrpreis des Landes Baden-Württemberg verliehen.