2006 entschied die Geschäftsführung von Marlex, selbst Isolierglas zu fertigen. Heimische Glashersteller konnten mit der boomenden Nachfrage und der geforderten Qualität nicht mehr mithalten. Warum Marlex sich für LiSEC entschied und wie sie den Sprung in die industrielle Fertigung schafften, erklärt Ilija Ponjavic, Executive Director bei Marlex.
Was 2003 als eine Garagenfirma, gegründet von Marian Raus und Alexander Vugrek, begann, wuchs schneller als geplant. Marlex zählt heute etwa 260 Mitarbeiter und ist mit einem Umsatz von 18 Mio.
Euro klarer Marktführer in Kroatien für Fenster und Türen aus Alu, PVC und Holz-Alu bzw. PVC-Alu. Das Unternehmen investierte in den letzten beiden Jahren über acht Millionen Euro – in der Zeit verdoppelte sich die Mitarbeiteranzahl nahezu.
Gründe für das rasante Wachstum gibt es mehrere. Ilija Ponjavic, Executive Director bei Marlex: „Wir verzeichnen großes Wachstum – und das nicht nur an der Adria, wo es einen richtigen Bau-Boom gibt und viele neue Villen und Hotels entstehen mit dementsprechend großem Bedarf an Isolierglas. Seit drei Jahren gibt es nämlich EU-Förderungen für Privathäuser: 40% der Kosten für Fenster und Türen werden gefördert – in manchen Regionen sogar bis zu 80%. Die Leute haben angefangen, sich im Internet über Wärmedämmung schlau zu machen – und stoßen dabei auch auf uns.“ Ein weiterer Grund für das Wachstum liegt in der kompromisslosen Qualität der Endprodukte. Ponjavic: „Wir arbeiten ausschließlich mit den Besten zusammen. Das führt dazu, dass Kunden bei uns im Standard das finden, was andere als „Sonder“ klassifizieren, zum Beispiel das Energeto 4S Fenster.“ 4S steht für 4 Seasons – und sorgt über das ganze Jahr für angenehme Temperaturen. So bietet diese Lösung einen G-Wert der laut Marlex im Sommer um 30% besser ist als bei herkömmlichen Gläsern. Und der Exportmarkt? Ponjavic: „Ursprünglich hatten wir mehr Exportgeschäft geplant, jedoch ist die Nachfrage in Kroatien so groß, dass wir nicht mehr als 35% exportieren können.“ Wenn Marlex Fenster und Türen Kroatien verlassen, dann sind die Destinationen Italien, Frankreich, Deutschland, Slowenien und Österreich.
SPRUNG IN DIE INDUSTRIELLE FERTIGUNG
Wir schreiben das Jahr 2006. Das Geschäft wuchs – und zwar so intensiv, dass Glaslieferanten nicht mehr mithalten konnten. Lokale ISO-Hersteller stießen an ihre Grenzen, konnten Marlex nicht rechtzeitig beliefern und sorgten für Kopfzerbrechen beim schnell wachsenden Türen- und Fensterhersteller aus der Nähe von Varaždin. Die Marlex Geschäftsführung entschied daraufhin, selbst Isolierglas herzustellen. In dem Prozess hat sie mehrere Hersteller verglichen und sich viele ISO-Werke angesehen. „Dabei sind uns immer wieder die Werke mit LiSEC Anlagen aufgefallen: durchdacht, automatisiert und alles aus einer Hand. Natürlich hilft die Nähe zu Österreich im Geschäft. Aber die Qualität, die Zuverlässigkeit und der gute Ruf am Markt waren für uns auschlaggebend,“ so Ponjavic. Als sich das Wachstum in den darauffolgenden Jahren verstärkt fortsetzte, stand die nächste Entscheidung an. Ponjavic: „Wir haben uns damals dazu entschieden, die Produktion nochmals zu erweitern, um auf die Menge von 440 ISO Einheiten pro Schicht zu kommen, wovon mehr als 70% dreifach ISO Einheiten sind. Die Kunststofffenster-Produktion war damals state of the art und dort lag die Latte für die ISO-Produktion: hohe Qualität, hohes Maß an Automatisierung und hoher Ausstoß.“ Und somit schaffte Marlex den Sprung in die industrielle Fertigung. „Bei dieser letzten Investition in neue ISO-Anlagen samt Abstandhalterbieger haben wir uns leicht getan – es war von Anfang an klar, dass wir wieder bei LiSEC einkaufen werden,“ so Ponjavic.
EINE RECHNUNG, DIE AUFGEHT
Die Investition in eine neue ISO Linie und eine Abstandhalterbiegeanlage hat sich bezahlt gemacht. Ponjavic: „Einerseits sind wir nun unabhängig von Drittlieferanten und haben die Qualität sowie die Liefertermine im Griff. Andererseits haben wir mit nur fünf zusätzlichen MitarbeiterInnen, einige davon mit Erfahrung im Bereich Isolierglasherstellung, den Ausstoß fast verdoppeln können. Und das Gute daran ist: Wir können die Linie feinjustieren und holen immer wieder Potential raus – wir sind richtig schnell geworden.“ Somit hat Marlex den Sprung geschafft, den sich viele andere Hersteller nicht wagen zu machen: Isolierglas selbst herstellen, Investition in state-of-the-art Anlagen und gut ausgebildete Mitarbeiter die mit hochautomatisierten Anlagen einen hohen Output erzielen.
DIE ZUKUNFT
Mit den Produkten der Energeto-Reihe von Aluplast definiert Marlex den Standard neu. Das Fenster ist sehr energieeffizient da es keine Wärmebrücken in der Rahmen- und Flügelkonstruktion gibt. Die Stahlverstärkung innerhalb der klassischen Fensterrahmen ist der schwächste Punkt im Fenster wenn es um Wärmeeigenschaften geht. Diese entfällt bei Produkten der Energeto-Reihe komplett, da Stege aus Glasfasern diese Funktion übernehmen. Dadurch steigert sich nicht nur die Energieeffizienz, der Fensterrahmen wird auch 2,5 Mal stabiler und etwa 20 kg leichter als herkömmliche Rahmen. In einem nächsten Entwicklungsschritt wird Marlex die ISO-Einheiten in die Fenster kleben, also wird auch hier kein Stahl mehr verwendet, wodurch das Fenster noch leichter wird.
Momentan gib es laut Ponjavic keine gesetzlichen Änderungen in Kroatien welche die Themen Wärmedämmung, Energie-Effizienz etc. regulieren würden. Dadurch bleibt es sehr schwierig, den Leuten nahe zu bringen, was es bedeutet, gute Fenster zu haben. Als Maßnahme wird Marlex die Franchise-Partner intensiv schulen und das Händlernetz weiter ausbauen.